Was ist Schaum und kochen mit der kleinen Signorina…

Was ist Schaum und kochen mit der kleinen Signorina…

Was ist Schaum und kochen mit der kleinen Signorina…

In meinem Leben gibt es immer mal wieder die Zeiten, in denen ich gerne in die herrliche Unbeschwertheit der Kindheit zurück kehren möchte. Meine drei kleinen Nichten sind dazu die perfekten Reiseführerinnen. Ich bewundere sie für ihre Kreativität und ihre Ideen. So habe ich mich besonders gefreut, als die Älteste (über die habe ich bereits hier geschrieben), die auch mein Patenkind ist, zu einer Übernachtungsparty zu mir zu Besuch kam. Mich berührt es immer wieder auf Neue, dass diese junge Dame vor sieben Jahren das kleine Menschlein war, das ich stundenlang gewiegt und herumgetragen habe. Nun ist sie schon ein Schulkind und ein richtiges Gegenüber, mit dem man interessante Gespräche führen und etwas unternehmen kann.
Wir haben uns also einen richtig gemütlichen Frauennachmittag und Abend verbracht, zusammen gebastelt und gekocht. Dazu muss ich kurz etwas erklären: Meine Nichten lieben die Fernsehsendung „Landfrauenküche“, sie kochen daher auch sehr gerne und im Anschluss muss dann das Essen auch immer noch bewertet werden. Wir haben also selber Hackbällchen mit Kartoffelstock gekocht und dazu ein Salatteller und eine, von Bratäpfeln inspirierte, Creme zum Dessert kreiert. Die kleine Dame war voller Elan bei der Sache und hat sich unglaublich geschickt angestellt. Während dem Herumwerkeln wurden mir dann auch immer wieder Fragen gestellt, die mich ganz schön ins Schleudern gebracht haben. So wollte die kleine Signorina unter anderem wissen, was Schaum ist und wann und wo Sissi gelebt hat und über welche Länder sie herrschte. Dank Wikipedia konnte ich die Fragen dann auch einigermassen seriös beantworten. Schaum wird übrigens als gasförmige Bläschen definiert, die von festen oder flüssigen Wänden eingeschlossen sind. Hättet Ihr das gewusst? Aber wie erklärt man das einem Kind?
Und hier habe ich nun noch das Rezept für das perfekte Kindermenü, das die kleine Signorina und ich zusammen gekocht haben.
Zubereitung
 
Hackbällchen: Alle Zutaten zusammen vermischen,
das Ganze würzen und aus der Masse kleine Kugeln formen und diese nochmal etwas
im Paniermehl drehen. Die Bällchen werden in Olivenöl kurz angebraten und dann mir
dem Gemüsefond abgelöscht. Ein paar getrocknete Tomaten klein schneiden, dazu
geben und alles zusammen eine halbe Stunde auf kleiner Flamme köcheln lassen.
Vor dem Servieren die Sauce mit dem Rahm verfeinern.
 
Kartoffelstock: Die Kartoffeln schälen, in
kleine Stücke schneiden und im Salzwasser weich kochen. Eine Schuss Milch,
etwas Butter und gemahlener Muskat dazu geben und alles zusammen mit dem Kartoffelstampfer
zu einer gleichmässigen Masse zerdrücken (diesen Part hat die kleine Signorina
übrigens besonders gerne übernommen;).
Salat: Den Salat hat die Signorina ganz selber
zubereitet. Dazu hat sie je eine Handvoll Salat auf einem Teller angerichtet,
das Ganze mit Cherry-Tomaten und Kräutersalz garniert und etwas Balsamico Essig
u Olivenöl darüber gegeben.
Dessert: Auch das Dessert hat die kleine
Signorina ganz alleine hinbekommen. Dazu hat sie die Äpfel klein geschnitten
und mit allen anderen Zutaten in einer Schüssel vermischt. Danach hat sie die
Masse in zwei kleine Schalen abgefüllt und mit essbaren Blüten und Zucker-Deko-Streuseln verziert.
Zutaten für zwei Personen
Hackbällchen: 200 Gramm Hackfleisch, 1 Ei, 3
gehäufte Esslöffel Paniermehl, eine fein gehackte Frühlingszwiebel, Salz,
Pfeffer, Curry und getrocknete oder frische Kräuter zum Würzen, 5 dl Gemüsefond,
getrocknete Tomaten und 1 dl Rahm für die Sauce, Olivenöl.
 
Kartoffelstock: 6 mittelgrosse Kartoffeln,
Salz, Muskatnuss, Butter und Milch.
Salat: eine bunte Salatmischung, ein paar
Cherry-Tomaten zum Dekorieren, Balsamico Essig, Olivenöl und Kräutersalz für
die Sauce.
Dessert: 150 Gramm Magerquark, 150 Gramm Saurer
Halbrahm, 2 grosse, fein geschnittene Äpfel, 4 Esslöffel geriebene Haselnüsse, 4
Esslöffel Zucker, 1 Esslöffel Zitronensaft, gemahlener Zimt zum Würzen.
Nun wünsche ich Euch einen guten Start in die neue Woche und hoffe, dass Ihr auch ab und zu ein paar Stunden voller kindlicher Unbeschwertheit verbringen könnt!

 

Herzlichst, Eure Signora Pinella

Venezianische Opulenz 1. Teil…

Venezianische Opulenz 1. Teil…

Venezianische Opulenz 1. Teil…

Es war einmal vor langer Zeit… So beginnen doch in der Regel alte Märchen und Geschichten. Noch nicht vor allzu langer Zeit und doch schon vor einer Weile hat mich der Signore in einer besonderen Mission an einen wundervollen Ort entführt. Das war sogar noch vor unserem Jahr in Italien und als wir noch gar nicht wussten, dass wir einmal dort leben werden.
Der Signore ist einfach so mit mir in den Zug gestiegen, ohne dass ich wusste, wohin es geht und ein paar Stunden später waren wir in Venedig. Die Tage, die wir dort verbrachten, waren einfach wundervoll und besonders seit der Signore für drei Monate verreist ist, denke ich viel an die goldene Zeit dort zurück. Keine andere Stadt in Italien habe ich bisher als so opulent und gleichzeitig verspielt und geschichtsträchtig und einfach als sehr, sehr schön
empfunden wie Venedig. Das hat wohl auch damit zu tun, dass der Signore mich dorthin entführt hat, um die Fragen aller Fragen zu stellen…
Jedenfalls verbinde ich seither Eleganz, Kultur und Kunst mit Venedig und träume davon, so bald wie möglich wieder dorthin zu reisen. Das Problem ist nur, dass sich der Signore standhaft weigert, Venedig während der Touristensaison zu besuchen. Das heisst, dass wir nur ein einziges, kleines Zeitfenster für einen Besuch irgendwo zwischen November und Anfang Januar haben. Denn dann geht es schon wieder los mit den Touristen, die für den
Karneval anreisen. Der Signore meint eben, dass es meine ganze Venedig-Liebe zerstören würde, wenn ich die Stadt voller Touristen erleben würde. Wir sind damals Anfang November nach Venedig gereist. Diese Zeit war perfekt. Während es in der Schweiz schon Schnee hatte, war es in Venedig angenehm warm und die Stadt war ruhig und es hatte praktisch keine Touristen – natürlich bis auf den Signore und mich und ein paar weiteren Romantikern, die sich aber alle problemlos in den verwinkelten Gassen und auf Booten und Gondeln verteilten;)
Wegen meiner Schwärmerei für Venedig habe ich mich auch besonders gefreut, als ich das Buch „Celebrate in Venice“ von Csaba dalla Zorza gefunden habe. Zuvor hatte ich mir bereits ein Kochbuch von ihr über die Florentiner-Küche gekauft, das ich Euch dann unbedingt auch noch zeigen will. Csaba dalla Zorza ist in Italien eine bekannte Kochbuchautorin und Foodbloggerin. Im Buch über Venedig zelebriert sie die venezianische Opulenz und wundervolles Essen. Leider habe ich es bisher nur auf Italienisch und nicht in Deutsch oder Englisch
gefunden – aber alleine der Bilder wegen lohnt es sich das Buch zu kaufen. Hier könnt ihr einen Blick hinein werfen.
Und damit Ihr auch noch einen kulinarischen Gruss aus Italien  habt, verrate ich Euch heute mein ganz persönliches Tiramisu-Rezept. Eigentlich müsste ich den Signore etwas zum Thema Tiramisu schreiben lassen. Denn er bestellte jetzt ein Jahr lang jedes Mal, wenn wir in einem Restaurant gegessen haben, zu Studienzwecken ein Tiramisu;) Da er sich aber eher aufs Essen und nicht auf die Produktion spezialisiert hat, zeige ich Euch nun mein Tiramisu.
 
Zubereitung: Mascarpone und Eigelb zusammen schaumig schlagen und den Zucker beigeben. Danach das Eiweiss steif rühren und unter die Masse ziehen. Die Löffelbiskuite in grobe Stücke zerkleinern und in zwei Gläser
füllen. Den Kaffee mit dem Schnaps mischen und die Biskuite damit tränken. Die Gläser mit der Mascarponemasse füllen und etwas Kakaopulver darüber stäuben. Die Gläser vor dem Servieren mindestens eine Stunde kühl stellen.
Zutaten für 2 Portionen: 100 Gramm Mascarpone, 1 Ei, 2 Esslöffel Zucker, 1 kleine Tasse Kaffee, 2 Esslöffel Amaretto oder für die süssere Variante Beerenlikör, vier Löffelbiskuit, Kakaopulver.
Und hier habe ich noch die Werbung für das Parfum „Venezia“ von Laura Biagiotti für Euch. Der Duft ist mir zwar zu opulent (dafür riecht er aber auch, wie für mich ein richtiges, italienisches Parfüm riechen muss – wer das mag, sollte sich den Duft unbedingt zulegen), aber die Werbung ist wundervoll. Sie zeigt genau „meinen“ Venedig-Traum. Die Musik dazu ist übrigens das Presto aus dem Sommer aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Dazu werde ich im
zweiten Teil über Venedig noch mehr schreiben – was wäre diese wundervolle Stadt ohne Vivaldi…
Ich möchte mich auch einmal wieder herzlich für alle Euren lieben Kommentare und E-Mails bedanken! Ich freue mich immer riesig darüber!
Nun wünsche ich Euch einen schönen und erholsamen Abend voller Venedig- oder zumindest Tiramisu-Träume;)!
Herzlichst, Eure Signora Pinella

Altvertrautes, glitzernde Siegel und leckere Bräzeli…

Altvertrautes, glitzernde Siegel und leckere Bräzeli…

Altvertrautes, glitzernde Siegel und leckere Bräzeli…

Ich gehörte seit jeher zu den Menschen, die Dinge mit einem Hauch Nostalgie mögen. So habe ich mich auch besonders gefreut, als ich die alten Siegel meiner Familie wieder gefunden habe. Sogar das Siegel meines
Ururgrossvaters war dabei. Auch in Bezug auf das Kochen mag ich zwischendurch gerne etwas Altbewährtes. Und nicht zuletzt freue ich mich, wenn Beziehungen ein gewisses Alter erreichen. So kommt es nicht von Ungefähr, dass ich einmal mehr ein kleines Projekt mit Kathrin vom Foodblog www.kuisine.ch gestartet habe. Ich kenne sie ja bereits seit der Schulzeit und schon damals haben wir oft kreative Sachen zusammen gemacht – nicht immer zur Freude von Lehrern und Eltern. Heute können wir zum Glück selber bestimmen, ob und wann wir zusammen etwas werkeln wollen. Manchmal hat das Erwachsenwerden auch seine Vorteile;)
Jedenfalls haben wir uns letzthin zum „Bräzelen“ und Basteln getroffen. Weil ich eben die alten Siegel gefunden habe, hatte ich die Idee, dass wir die zwei Dinge verbinden sollten. Bräzeli sind eine alte Schweizerische Süssspeise, die in einem Eisen gebacken werden.Der Bräzeli-Teig wird aus Butter und Rahm zubereitet und schmeckt einfach wundervoll (das Rezept dazu
findet ihr hier bei Kathrin). Und sie sind ein schönes Geschenk, das es verdient liebevoll verpackt zu werden. So kam ich auf die Idee mit den Siegeln. Denn das Backen von Bräzeli ist genauso ein Prägen einer Masse, wie wenn man ein Siegel in Wachs drückt.

Anhänger aus Wachs eignen sich wunderbar zum Verschliessen von Tüten, in welche die Bräzeli verpackt werden. Und da das Ganze auch etwas glitzern und funkeln soll, habe ich die Anhänger mit Glassteinen vom Mercato in Florenz ergänzt.Die Glassteine werden zuerst auf eine Schnur aufgezogen. Ich habe eine Baumwollschnur mit Goldfäden verwendet. Damit die Schnur festhält, habe ich sie auf ein Backpapier geklebt und dann dicht an die Perlen heran den Siegelwachs in einem Kreis aufgetropft und das Siegel hineingedrückt. Wenn der Wachs ausgekühlt ist, lässt er sich problemlos vom Backpapier trennen.

Dann müssen die Bräzeli nur noch in die Tüten gepackt und mit den Siegelanhängern zugebunden werden.

An Siegeln gefällt es mir wohl auch so sehr, dass es dafür steht, dass man Spuren hinterlässt und verbindliche Zusagen macht. Schliesslich wurden Siegel früher genau dazu verwendet, um zu garantieren, dass jemand sein Wort hält. Zusätzlich geht es mir wie der lieben Sheena aus dem Shop „Scrivimi“ aus Florenz (darüber habe ich hier berichtet). Sie sagte mir, dass ihr die Siegel besonders gut gefallen würden, weil sie sie an vergangene Zeiten erinnern würden, in denen Menschen noch Briefe schrieben, diese versiegelt und persönlich abgeliefert haben. Über den Zauber von (Liebes)-Briefen und Siegeln habe ich übrigens hier bereits einmal berichtet…
Kathrin und ihr Verlobter David von www.toldofoto.ch haben unser Projekt übrigens noch filmisch festgehalten. Ich liebe das Video. Meine Mama meinte, dass es sehr poetisch sei. Das trifft es perfekt!
Ich hoffe, dass Ihr auch die Gelegenheit habt, Spuren zu
hinterlassen und wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche!

 

Herzlichst, Eure Signora Pinella