Ein Geheimnis von Mama Pinella…(Jul 7, 2015)

Heute teile ich ein Geheimrezept von Mama Pinella mit Euch. Denn auch wenn wir jetzt wieder in der Schweiz wohnen, brauche ich immer über zwei Stunden, bis ich bei meinen Eltern Zuhause bin. Also koche oder backe ich gerne Dinge, welche Mama Pinella besonders gut zubereitet. So ein bisschen gegen das Heimweh. Besonders gerne mag ich die Brühküchlein aus Brandteig. Wenn sie mit Früchten, Beeren und geschlagenem Rahm gefüllt und Puderzucker bestäubt werden, sind sie einfach unglaublich lecker. Wer es elegant mag, nennt die Küchlein übrigens Profiteroles.


An den Brühküchlein gefällt mir besonders, dass sie fast ein bisschen altmodisch wirken und hübsch auf einem Teetisch aussehen. Und sie schmecken wirklich himmlisch!Ich weiss, dass man irgendwann zu alt ist, um Heimweh zu haben… Aber anderseits denke ich, dass es gut ist seine Wurzeln zu kennen und zu schätzen. Immer wenn ich gegen das Berner Oberland zu fahre und kurz nach Bern die ersten verschneiten Gipfel, den Niesen und das Stockhorn sehe, dann macht mein Herz einen freudigen Hüpfer. „Zuhause ist, wo Dein Herz ist“, sagt ein englisches Sprichwort. Vielleicht ist man auch einfach da Zuhause, wo Menschen sind, die man gerne hat. Mein Zuhause ist also irgendwie über die ganze Schweiz verteilt und reicht weit bis nach Florenz und Rom…
Erinnert Ihr Euch übrigens noch, wie ich hier vor einem Jahr über Heimweh nach der Schweiz geklagt habe? Ich bin wohl einfach eine Spezialistin im Dinge vermissen…In Italien ist es übrigens eher unüblich so weit von der Familie weg zu ziehen. Es gibt Statistiken, dass über 50 Prozent der Männer über 40 in einem Umkreis von nur wenigen Kilometern von ihren Eltern (wohl besonders von der Mama) entfernt wohnen. Unsere Wohnung in Florenz gehörte beispielsweise der Mama unseres Vermieters (die musste dann aber eben ins Pflegeheim) und ihr Sohn – also unser Vermieter – wohnte nur wenige Strassen weiter. Da darf ich wegen meiner zwei Stunden Nachhauseweg schon ein bisschen jammern;)



Nun aber zum Rezept für den famosen Brand- oder Brühteig nach Mama Pinella.
Zutaten: 2,5dl Wasser, 2Prisen Salz, 1 EL Zucker, 60g Butter, 125g Mehl, 4 Eier
Zubereitung: Wasser, Salz, Zucker und Butter aufkochen, das gesiebte Mehl im Sturz beigeben und bei kleinster Hitze so lange rühren, bis sich ein Kloss bildet, der sich von der Pfanne löst. Ein Ei nach dem
anderen gut in den Teig einarbeiten (Mama Pinella schwört darauf, dass man den Teig mit dem Handrührgerät gründlich verrühren soll).
anderen gut in den Teig einarbeiten (Mama Pinella schwört darauf, dass man den Teig mit dem Handrührgerät gründlich verrühren soll).
Teig auskühlen lassen. In einen Dressiersack geben, auf ein Backblech verteilen und im vorgeheizten Backofen 20 Minuten bei 180 Grad auf mittlerer Stufe backen.
Die Brühküchlein auskühlen lassen, mit einer Schere aufschneiden, mit Früchten, Beeren und Schlagrahm füllen und mit Puderzucker bestäuben. Vor dem Servieren sollten die Brühküchlein mindestens eine Stunde lang kühl gestellt werden. Dann schmecken sie noch besser.Wenn Ihr den Zucker weg lässt, könnt Ihr die Küchlein auch gut mit salzigen Zutaten (z.b. Lachs oder Frischkäse) füllen. Sie müssen auch nicht unbedingt mit dem Dressiersack gemacht werden. Es reicht, wenn man mit Hilfe eines Löffels kleine Kügelchen formt und sie so aufs Blech gibt. Wenn man zu viele Küchlein gemacht hat, können sie gut auch eingefroren und zu einem späteren Zeitpunkt aufgetaut und gefüllt werden.



Ich wünsche Euch, dass Ihr gerade heute bei Menschen sein dürft, bei denen Ihr Euch Zuhause fühlt!
Herzlichst, Eure Signora Pinella